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Forschung

Für die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden in den wichtigsten Vegetationseinheiten (Nardeten am Hang, Lägerfluren am Grat) bestimmte Flächen weiträumig ausgezäunt um sie von der Nutzung durch Beweidung auszuschliessen. Einige dieser unbeweideten Flächen wurden mehrfach gemäht.

Botanik

Das gesamte Untersuchungsgebiet wurde zunächst vegetationskundlich erfasst. Auf dieser Grundlage erfolgte die Dokumentation der nutzungsbedingten Veränderung der vorhandenen Pflanzengesellschaften über die Einrichtung von 26 Dauerbeobachtungs-Flächen (V-Flächen) von 5 x 5 m, auf denen die Vegetation 2004, 2006 und 2008 nach der Methode von BRAUN-BLANQUET aufgenommen wurde. Neben den Artangaben und Schätzungen der Dominanzen wurden Lage, Exposition, Neigung, Gesamtdeckungsgrad der Vegetation und besondere Auffälligkeiten erhoben.
Die floristische Artenliste erfasst sämtliche im Gebiet nachgewiesenen Höheren Pflanzen. Sie entstand innerhalb und außerhalb der untersuchten Dauerbeobachtungsflächen durch mehrfache, jährliche Begehungen und gezieltes Absuchen der unterschiedlichen Flächen im gesamten Weidegebiet. Als Grundlage diente dabei die 2001-2004 im Landkreis Oberallgäu durchgeführte Alpenbiotopkartierung.

Zoologie

Zielgruppen der zoologischen Untersuchung waren die mit Bodenfallen gut zu erfassenden und auch gut bearbeitbaren Webspinnen (Araneae) und Laufkäfer (Carabidae). Unter Naturschutzaspekten interessieren sowohl die Bedingungen für den Erhalt bzw. das Verschwinden einzelner Zeigerarten (Ziel- wie Leitarten), als auch die Veränderungen in der Artenvielfalt der entsprechenden Taxozönose (Zustandsbewertung). Beide Gruppen (Taxa) sind als Indikatorgruppen oder über einzelne Indikatorarten geeignet, den Zustand bzw. die mittel- bis langfristigen Veränderungen des Ökosystems durch Beweidung anzuzeigen (Entwicklungsbewertung).

Für die Erfassung der laufaktiven Bodenfauna wurden Bodenfallen in den meisten vegetationskundlich untersuchten V-Flächen ausgebracht, darüber hinaus wurden einige zusätzliche X-Flächen in enzelnen Jahren mit Bodenfallen bestückt um möglichst viele Arten zu erfassen (siehe Standorte). Als Referenz wurden nicht oder zumindest nicht intensiv beweidete Flächen in vergleichbarer Lage im Gebiet der Allgäuer Hochalpen untersucht, am Wildengundkopf, am Söllereck, am Berggächtle und am Älpelesattel.

Die Schmetterlinge (Lepidoptera) wurden aufgrund des guten faunistischen und ökologischen Bearbeitungsstandes in besonderem Maße in der angewandten Naturschutzforschung zur Bioindikation durch Leitartenkartierung herangezogen. 

Aus den Beifängen wurden entsprechend der eigenen Möglichkeiten bzw. der Verfügbarkeit von Spezialisten außerdem die folgenden Taxa bearbeitet: Hundertfüßer und Tausendfüßer, Weberknechte und Pseudoskorpione, Hornmilben, Ameisen, Rüsselkäfer und Blattkäfer.